Vollversammlung Ruhr am 03.09.

Hier bitte Informationen über die Vollversammlung EDJ Ruhr am 03.09. in Essen posten.

https://www.facebook.com/notes/marianne-holtmann/plenum-der-emp%C3%B6rten-des-ruhrgebiets-am-0309-2011-in-essen/234184693294520

Am 03.09.2011 um 15.00 Uhr trafen sich die Empörten der Ruhrgebiets in Essen um sich persönlich kennen zu lernen um sich zu vernetzen und gemeinsame Aktionen vorzubereiten.

Zuvor hatten wir uns vorwiegend in der FB-Gruppe Echte Demokratie Jetzt - Ruhr virtuell vernetzt.



Wir trafen uns vor dem Hauptbahnhof und erkannten uns gegenseitig an einem Transparent, das jemand aus dem Rucksack zog, an einem bemalten Schirm , der plötzlich aufgespannt nach „Echter Demokratie Jetzt“ rief, oder ganz einfach an einem auf die Bluse gehefteten Zettel, auf dem „EMPÖRT“ stand.



Wir sind Menschen mit ganz verschiedenen Hintergründen und politischen Erfahrungen.

Menschen, die durch die rechte Szene politisiert wurden, aber die Webfehler der Szene erkannt haben. Menschen, die ihr ganzes Leben in linksautonomen Strukturen gewirkt haben. Menschen die einsehen mussten, dass sie über Parteien nicht verändernd auf diese Gesellschaft einwirken können. Menschen, die sich schon lange in Arbeitsloseninitiativen ihrer Haut erwehren und besser als jeder Rechtsanwalt das SGB 2 herunter beten und verteidigen können. Menschen, die nun erstmalig politisch aktiv werden, weil sie mit Wut darüber erfüllt sind, wie der APPERAT (den Begriff Demokratie hat unser System nicht mehr verdient) mit seinen Menschen umgeht.

Wir kommen aus den unterschiedlichsten Berufen z.B.im sozialen Bereich oder dem Verlagswesen, haben uns als Zeitarbeiter verdingt oder sind arbeitslos. Es sind auch bildende Künstler und Musiker dabei. Uns allen gemeinsam ist der Zorn über unterdrückte Nachrichten und Wahrheiten und über ein von Politik und Wirtschaft zusammengestauchtes Leben.



Wir warteten eine halbe Stunde vor dem Bahnhof um auf Nachzügler zu warten und schon hatten wir unseren ersten (freundlichen) Kontakt mit der Polizei.

Wir erklärten ihnen, das wir eine basisdemokratische Gruppe sind, die völlig gewaltfrei für eine Echte Demokratie kämpfen will, dass wir teilweise selbst im öffentlichen Dienst arbeiten und das wir uns nicht zuletzt auch für bessere Arbeitsbedingungen und angemessenen Gehälter bei der

Polizei (wie in allen Bereichen) einsetzen und dass wir in einer halben Stunde weiter wandern Richtung Park, um ein gemütliches Plätzchen zum quatschen zu suchen.

„Na denn machen sie mal“, sagte mir die Beamte mit einem Augenzwinkern und zog mit ihrem Kollegen ab.



In einer nahegelegenen Grünanlage ließen wir uns bei herrlichem Sonnenschein auf mitgebrachten Matten nieder und ich bin sicher, ALLE wären auch bei Regen gekommen.

Durch das Aufspannen des Schirms machten wir uns von außen kenntlich, schließlich sollen die Menschen ja merken, dass sich was tut im Land.



Zunächst verkündeten wir die Regeln der neuen Demokratiebewegung, verschriftlicht von den Empörten Spaniens und einigten uns darauf, sie auch für uns zur Anwendung zu bringen.

In einer von Wärme und Akzeptanz geprägten Atmosphäre, berichteten wir von unseren Erfahrungen und Enttäuschungen in dieser Gesellschaft. Wir stellten Formen des Kampfes vor, die wir mögen oder schon praktizieren. Dabei wurde schnell klar, dass nicht alle Anwesenden mit bestimmten Aktionen glücklich sind, also kommen diese für uns als politisches Mittel nicht in Frage. Denn auch die schüchternen und weniger kampfstarken Mitglieder sollen nicht von ihrer eigenen Bewegung überrollt werden.

Dass die Harz4 - Gesetze einen Verstoß gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) darstellen, machten wir z.B. daran fest, dass die HARZER in ihrem Recht auf Freizügigkeit aus vielen Gründen beschnitten sind. (AEMR Artikel 13).Ebenso in ihrem Recht auf kulturelle Mitwirkung (Artikel 27 der AEMR)! (Harz 4 verstößt zudem gegen die Artikel 4, 12, 17, 22, 23, und 25 der AEMR Anmerkung der Protokollantin)



Bei der Suche nach Möglichkeiten wie wir diese Einschränkung der Menschenrechte legal bekämpfen können, sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die Aktion Roter Punkt ein Weg ist, den wir gehen können und gehen werden, weil alle Anwesenden sich mit dieser Aktion im Einklang befinden.

Um die fehlende Öffentlichkeit für unsere in den Geburtswehen liegende Bewegung zu schaffen, werden wir Kreide benutzen um an öffentlichen Plätzen unser Anliegen und unsere Mobilisierungsaufrufe zu veröffentlichen.

Wir haben beschlossen uns regelmäßig zu treffen und zwar in Essen, weil es im Herzen des Ruhrgebiets liegt. Jeder Empörte ist herzlich willkommen!!!

Die nächsten Aktionen der (weltweiten) Bewegung werden vor den Börsen am 17.09.2011 (in unserem Fall Frankfurt) und am 15.Oktober in verschiedenen Städten statt finden.

Es lebe die langsamste Revolution der Geschichte, Echte Demokratie jetzt und überall!!!



Protokollantin: Marianne Holtmann

https://www.facebook.com/home.php#!/groups/173862149341982/

Echte Demokratie Jetzt - Ruhr ..

Facebook-Gruppe: Echte Demokratie jetzt! Ruhr
Facebook-Seite: Echte Demokratie jetzt! Ruhrpott | https://www.facebook.com/pages/Echte-Demokratie-jetzt-Ruhrpott/217150114976736

Manifest Echte Demokratie jetzt!

Wir sind normale Menschen. Wir sind wie du: Menschen, die jeden Morgen aufstehen, um studieren zu gehen, zur Arbeit zu gehen oder einen Job zu finden, Menschen mit Familien und Freunden. Menschen, die jeden Tag hart arbeiten, um denjenigen die uns umgeben eine bessere Zukunft zu bieten.

Einige von uns bezeichnen sich als aufklärerisch, andere als konservativ. Manche von uns sind gläubig, andere wiederum nicht. Einige von uns folgen klar definierten Ideologien, manche unter uns sind unpolitisch, aber wir sind alle besorgt und wütend angesichts der politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Perspektive, die sich uns um uns herum präsentiert: die Korruption unter Politikern, Geschäftsleuten und Bankern macht uns hilf- als auch sprachlos.

Und diese Situation ist mittlerweile zur Normalität geworden – tägliches Leid, ohne jegliche Hoffnung. Doch wenn wir uns zusammentun, können wir das ändern. Es ist an der Zeit, Dinge zu verändern. Zeit, miteinander eine bessere Gesellschaft aufzubauen. Deswegen treten wir eindringlich hierfür ein:

● Gleichheit, Fortschritt, Solidarität, kulturelle Freiheit, Nachhaltigkeit und Entwicklung, sowie das Wohl und Glück der Menschen müssen als Prioritäten einer jeden modernen Gesellschaft gelten.

● Das Recht auf Behausung, Arbeit, Kultur, Gesundheit, Bildung, politische Teilhabe, freie persönliche Entwicklung und Verbraucherrechte im Sinne einer gesunden und glücklichen Existenz sind unverzichtbare Wahrheiten, die unsere Gesellschaft zu befolgen hat.

● In ihrem momentanen Zustand sorgen unsere Regierung und das Wirtschaftssystem nicht dafür, sondern stellen sogar auf vielerlei Weise ein Hindernis für menschlichen Fortschritt dar.

● Die Demokratie gehört den Menschen (demos = Menschen, krátos = Regierung), wobei die Regierung aus jedem Einzelnen von uns besteht. Dennoch hört uns in Deutschland der Großteil der Politiker überhaupt nicht zu. Politiker sollten unsere Stimmen in die Institutionen bringen, die politische Teilhabe von Bürgern mit Hilfe direkter Kommunikationskanäle erleichtern, um der gesamten Gesellschaft den größten Nutzen zu erbringen, sie sollten sich nicht auf unsere Kosten bereichern und deswegen vorankommen, sie sollten sich nicht nur um die Herrschaft der Wirtschaftsgroßmächte kümmern und diese durch ein Zweiparteiensystem erhalten, welches vom unerschütterlichen Akronym PP & PSOE (CDU & SPD) angeführt wird.

● Die Gier nach Macht und deren Beschränkung auf einige wenige Menschen bringt Ungleichheit, Spannung und Ungerechtigkeit mit sich, was wiederum zu Gewalt führt, die wir jedoch ablehnen. Das veraltete und unnatürliche Wirtschaftsmodell treibt die gesellschaftliche Maschinerie an, einer immerfort wachsenden Spirale gleich, die sich selbst vernichtet indem sie nur wenigen Menschen Reichtum bringt und den Rest in Armut stürzt. Bis zum völligen Kollaps.

● Ziel und Absicht des derzeitigen Systems sind die Anhäufung von Geld, ohne dabei auf Wirtschaftlichkeit oder den Wohlstand der Gesellschaft zu achten. Ressourcen werden verschwendet, der Planet wird zerstört und Arbeitslosigkeit sowie Unzufriedenheit unter den Verbrauchern entsteht.

● Die Bürger bilden das Getriebe dieser Maschinerie, welche nur dazu entwickelt wurde, um einer Minderheit zu Reichtum zu verhelfen, die sich nicht um unsere Bedürfnisse kümmert. Wir sind anonym, doch ohne uns würde dergleichen nicht existieren können, denn am Ende bewegen wir die Welt.

● Wenn wir es als Gesellschaft lernen, unsere Zukunft nicht mehr einem abstrakten Wirtschaftssystem anzuvertrauen, das den meisten ohnehin keine Vorteile erbringt, können wir den Missbrauch abschaffen, unter dem wir alle leiden.

● Wir brauchen eine ethische Revolution. Anstatt das Geld über Menschen zu stellen, sollten wir es wieder in unsere Dienste stellen. Wir sind Menschen, keine Produkte. Ich bin kein Produkt dessen, was ich kaufe, weshalb ich es kaufe oder von wem.

Im Sinne all dieser Punkte, empöre ich mich.
Ich glaube, dass ich etwas ändern kann.
Ich glaube, dass ich helfen kann.
Ich weiß, dass wir es gemeinsam schaffen können.

Geh mit uns auf die Straße. Es ist dein Recht.

Nach der Übersetzung des spanischen Manifests, die ich hier gefunden habe:
http://www.spreeblick.com/2011/05/17/regierungsproteste-in-spanien-%E2%80%93-nobody-expects-the-spanishrevolution/

https://www.facebook.com/#!/groups/173862149341982/?id=208767762518087&notif_t=group_activity